aus dem Münsterland, etwas älter, interessiert an Genealogie, Film, Lesen, schlechter (Pop)Musik

Donnerstag, 31. Mai 2018

Fronleichnam

Entweder Mummenschanz oder Ausdruck tatsächlicher Wahrheit, nicht der Wirklichkeit die wir noch nicht ganz sehen können. Nils Stensen der später Weihbischof in Münster war und dann in Schwerin für die nordischen Mission tätig war, hatte diese Gedanken bei einer Fronleichnamsprozession die in Rom sah. Er erkannte für sich hier wird etwas wahrhaftig dargestellt, weil wir die ganze Wirklichkeit jetzt noch nicht sehen können.
Für einen spöttischen Blick liefert eine Prozession genug Futter, seltsam gewandete Menschen, einen Schirm mit vier Stöcken, Musiker die mehr oder weniger gut spielen, mitgehendes Publikum, daß mehr oder weniger desinteressiert scheint.
Dazu gibt es Texte mit denen einem Retter und Herscher gehuldigt wird der ein wahrer Superheld ist. Die ganze manchmal sperrige Sprachwucht, und die drastisch überspannten Bilder des Barrock stürzen auf uns ein.
Dieser Zwiespalt zwischen "Mummenschanz" oder Wahrheit ist jedesmal eine spannende und anstrengende Erfahrung. Ich bin nicht vom Weg erschöpft sondern von Gedanken und Nichtgedanken.
Unser HErr und Heiland setzt ein Mahl ein dessen Feier uns mit ihm verbindet, jedesmal wenn wir es feiern. Der Welt zeigen wir einen Teil dieses Mahles als Bekenntnis zu IHm.
Vielleicht sind Nils Stensen ähnliche Gedanken dazu gekommen.
Ich wünsche den Mitlesern einen frohen gesegneten Fronleichnamstag, und daß sie ohne Gefahr für Leib und Leben die Messe feiern konnten und in der Prozession mitgehen konnten.

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